Kibbuz

1932: Günther Jaffé kauft das Gut Freienstein

1936: Ursula Karla Joel, Hildegard Kraft und Dora Krisch als „Haustöchter“ in Freienstein, alle Mitglied im Bund der Jüdischen Jugend Stettin

10.7.1937: Eröffnung einer Hachschara-Ausbildungsstätte mit 27 Plätzen [Haschara = landwirtschaftliche, gärtnerische und handwerkliche Ausbildung in Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina]; Träger ist der jüdische, zionistische Sportverein Makkabi [Zionismus = das Streben nach einem eigenständigen jüdischen Staat]

Israelitisches Familienblatt, 14.07.1938 (Quelle: Goethe-Universität Frankfurt)
Israelitisches Familienblatt, 14.7.1938 (Quelle: Goethe Universität Frankfurt am Main)
Almanach des Schocken Verlags 5699 (1938/39)
Ausbildungsstätten am 1.8.1938 (Quelle: Almanach des Schocken Verlags 5699 – 1938/39, Statistische Tabellen)

Bisher konnten wir folgende auszubildende Chawerim/Chawerot [= Kameraden/Kameradinnen] ermitteln:

9./10.11.1938: Novemberpogrom auch in Freienstein, vermutlich werden alle Männer zunächst in Stettin und dann im KZ Sachsenhausen inhaftiert

„Beim jüdischen Besitzer Dr. Jaffé wurde Feuer angelegt. Geringer Sachschaden, Brand wurde verhindert. 27 Juden wurden in Schutzhaft genommen, davon wurden 10 weibliche Personen wieder entlassen. Mit der Verwaltung des Besitzes wurde ein Verwalter aus Löcknitz beauftragt.“ (Lagemeldung der Schutzpolizei Stettin vom 11.11.1938)

12.11.1938: Ankunft im KZ Sachsenhausen; Zuweisung Block 62 (das sogenannten „Kleine Lager“, in dem die meisten der jüdischen Häftlinge untergebracht waren)

12.12.1938: Günther Jaffé wird zusammen mit Lothar Glogauer und Gerhard Herzog aus dem KZ entlassen

Entlassungen aus dem KZ Sachsenhausen, 12.12.1938 (Quelle: Arolsen Archives)
Entlassungen aus dem KZ Sachsenhausen am 12.12.1938 (Quelle: Arolsen Archives)

28.12.1938: Hans, der Sohn von Günther Jaffé, wird erst 2 Wochen später aus dem KZ entlassen

25.2.1939: Gut Freienstein wird zwangsverkauft

3.4.1939: Günther Jaffé flieht mit seiner Ehefrau Hedwig und seiner Mutter Helene nach Caracas, Venezuela zu seinem Bruder Prof. Rudolph Jaffé, einem renommierten Pathologen

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